Der stationäre SprachParcours wurde an zwei Terminen in der Woche für jeweils zwei Stunden im Familienförderzentrm Panke-Haus und im Familienzentrum Moabit-Ost angeboten. Ziel war es, den Bewohner*innen des Kiezes gezielte Angebote zu den Themen „alltagsintegrierte Sprachbildung“, „Mehrsprachigkeit“ und „reflektierter Medienumgang“ zu ermöglichen.
Angeleitet wurde das Angebot von pädagogischen Honorarkräften, die gemeinsam mit den Kindern und ihren Familien den stationären SprachParcours entdeckten. Dahinter verbirgt sich eine umfangreiche Sammlung aus verschiedenen digitalen und analogen Materialien und Medien, die allesamt zum Sprechen, Austauschen und Kommunizieren einladen.
„Die Kinder wurden in ihrer allgemeinen Entwicklung gefördert, da sie im SprachParcours Spiel- und Lernstrukturen kennengelernt haben und ihnen vielfältige Anregungen auch nicht-sprachlicher Art, z.B. die Wahrnehmung und Feinmotorik betreffend, geboten wurden. Für viele stellte der SprachParcours auch einen Begegnungsort mit anderen Kindern dar, wo sich ausgetobt und miteinander interagiert werden konnte.“
(Pädagogische Honorarkraft)
„Ich war oft beim SprachParcours mit meinen drei Kindern. Das Angebot fand ich sehr interessant es gibt tolle Sprachspiele. Die Kinder haben durch Spielen viele neue Wörter und Begriffe kennengelernt , ich habe selber auch tolle Ideen gesammelt, wie man die Sprache des Kindes fördern kann.“
(Mutter von teilnehmenden Kindern)
Neben den Öffnungszeiten am Nachmittag fand auch ein wöchentlicher Termin am Vormittag statt, um Kindern ohne Kita-Platz einen Raum zu schaffen, ihre sprachlichen und sozialen Kompetenzen in pädagogischer Anleitung zu erweitern.
Wie wertvoll die Kombination aus analogen und digitalen Medien sein kann, wird auch an einer im SprachParcours gern genutzten Methode mit dem sprechenden Stift deutlich:
Mit diesem Audiostift lassen sich Sprachaufnahmen machen, die dann auf einem Sticker gespeichert werden. So können kurze Hörgeschichten aufgenommen, Wimmelbücher zum Leben erweckt oder Memories zu Hör-Memos verwandelt werden. Die eigenen Aufnahmen wieder und wieder abspielen zu können, motiviert viele Kinder zum Sprechen und bestärkt beim Entwickeln der Sprachkompetenzen.
Wir freuen uns, unsere Arbeit in den Familienzentren auch im Jahr 2021 fortführen zu dürfen und bedanken uns bei der Postcode Lotterie Stiftung für die Förderung.
Um noch mehr Kinder und Jugendliche mit dem Projekt zu erreichen, haben wir während der Projektlaufzeit 10 Schulen und 10 Kitas mit dem sogenannten mobilen SprachParcours unterstützt. Das mobile Sprachangebot besteht aus verschiedenen Modulen, die die Teilnehmer*innen einluden, Sprache, Schrift und Text auf ganz unterschiedliche Weise zu erleben.
„Gemeinsam konnten wir in dieser Zeit in aller Ruhe all diejenigen digitalen Tools einführen, die wir in der Klasse verwenden, und sie erfolgreich in unseren schulischen Alltag integrieren. Zudem waren wir aufgrund der personellen Unterstützung in der Lage, auch die Eltern mit der Anwendung der Tools vertraut zu machen und sie somit in den Prozess des Homeschooling miteinzubeziehen.“
(Lehrkraft)
„Die Materialien sind spitze, unsere Kita ist total begeistert von diesem Projekt! Unsere Anleiterinnen waren so einfühlsam zu den Kindern, dass wir sie ungern gehen lassen. Vielen Dank für alle Anregungen und die Arbeit mit den tollen Büchern, die Kinder haben sie förmlich verschlungen.“
(Kita-Leiterin)
In differenzierten Workshops erwarteten sie vielfältige Materialien mit denen z.B. Hörbücher aufgenommen, Filme gedreht oder Bildkartentheater gebastelt wurden.
Besonders wichtig war uns, den Kindern und Jugendlichen auch über diese Projekttage hinaus einen Zugang zu den unterschiedlichen Erschließungsmöglichkeiten von Sprache zu gewähren.
Die verwendeten Materialien wie Tablets, Spiele, Bücher und andere Medien verbleiben auch über die Projektlaufzeit hinaus an den Einrichtungen und können weiterhin genutzt werden.
Um Kinder und ihre Familien auch während der Covid-19 bedingten Schließungen sämtlicher Einrichtungen zu unterstützen, haben wir von April bis Juli 2020 an mehreren Terminen in der Woche spielerische Sprachbildung und Vorlesestunden digital angeboten.
Porträts zeichnen. Ihr braucht ein Blatt Papier und einen Stift. Sucht euch eine Person eures Online-Treffens in der Galerieansicht aus. Zeichnet sie, ohne auf das Papier zu schauen. Anschließend zeigt ihr euch eure Porträts. Wer hat wen gezeichnet? Viel Spaß beim Raten!
Montagsmaler*innen. Öffnet die virtuelle Tafel. Was habt ihr in der vergangenen Woche oder am Wochenende erlebt oder was steht noch an? Auf der Tafel könnt ihr zeitgleich den Buntstfit zücken und malen. Das bringt jedes Online-Treffen in Schwung!
Ich sehe was, was du nicht siehst. Teilt ein Wimmelbild und lasst die Kinder beschreiben, was sie sehen. Es gibt ja so viel zu entdecken und beim Suchen und Beschreiben kommt jede*r mal zu Wort!
Neben Kindern und Schüler*innen, stand für uns der Austausch zum Thema Sprach- und Medienbildung auch mit weiteren Akteur*innen im Fokus. Mehrmals im Jahr haben wir verschiedene Fortbildungen für Multiplikator*innen, Pädagog*innen und andere Interessierte veranstaltet.
Veranstaltungen zu Themen wie „Ideen zur Lese-, Sprach- und Medienförderung“ oder „Künstlerische Sprachbildung“ zeigten verschiedene Facetten von Sprachbildung. Durch unsere gut vernetzten Kooperationspartner*innen im Kiez konnten wir auch mit zahlreichen Eltern in Info-Veranstaltungen in Kontakt kommen, zum Beispiel zum Schwerpunkt „Sprachbildung mit mobilen Apps für zu Hause“.
Spielerische Tipps für Eltern und Kinder:
Sprachbildung, Feinmotorik, Bewegung zu Hause
Liebe Eltern,
auch in den eigenen vier Wänden funktioniert Sprachbildung ganz fantastisch. Wir von wortlaut haben ein kleines Materialpaket für Sie entwickelt. Denn neben Vorlesen und Bilderbuchbetrachtung kann man im Alltag zahlreiche einfache Spiele integrieren, die die Sprachproduktion der Kinder fördern und keine teuren Materialen verlangen.
Das Materialpaket ist eine Sammlung von einfachen und spielerischen Übungen. Sie richten sich vor allem an Vorschulkinder und bündeln Aufgaben, die Feinmotorik und Sprachbildung fördern. Sie können diese Übungen zu Hause mit Ihren Kindern ganz einfach zwischendurch ausprobieren.
Watte und Strohhalm
Sie können die Watte durch das Pusten in Bewegung bringen. Dies können Sie auch mit einem Strohhalm tun. Richten Sie das eine Ende auf die Watte und pusten Sie am anderen Ende in den Strohhalm.
Malen Sie ein Fußballfeld auf ein Papier oder kleben Sie mit Tesafilm Linien auf den Boden. Spielen Sie Fußball oder versuchen Sie, mit der Watte den Linien zu folgen. Die Watte darf nicht mit den Händen angefasst werden. Die Watte darf nur durch das Pusten bewegt werden.
Danach trinken Sie ein Glas Wasser mit dem Strohhalm. Können Sie mit dem Strohhalm trinken, ohne mit den Fingern den Strohhalm zu halten?
Das Projekt „DigiLog – der digital-analoge SprachRaum“ im Aktionsraum Moabit/Wedding wird über EFRE-Mittel (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) aus dem Berliner BiQ-Programm (Bildung im Quartier) gefördert.